Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 30 sogenannte Robo-Advisor. Diese bieten ihren Kunden als Online-Vermögensverwalter die digitale Verwaltung von Kapital an. Der Robo-Advisor Moneyfarm ist zwar bereits seit einigen Jahren am Markt aktiv, allerdings jetzt erst mit seinem Angebot auch in Deutschland vertreten.

Moneyfarm als hybrider Robo-Advisor

Die ersten Robo-Advisor, die auch hierzulande am Markt auftraten, setzten auf ein rein automatisiertes Modell. So wurden Anlageentscheidungen und Strategien durch mathematische Algorithmen berechnet und in die Tat umgesetzt. Der Großteil aller Robo-Advisor, die innerhalb der letzten zwölf bis 18 Monate an den Markt gingen, entscheiden sich allerdings für ein hybrides Geschäftsmodell. Dazu gehört aktuell ebenfalls Moneyfarm.

Das hybride Geschäftsmodell zeichnet sich dadurch aus, dass zwar einerseits automatische Programme laufen, andererseits aber auch menschliche Experten für die Auswahl der Portfolios mit den entsprechenden Werten verantwortlich sind. Beim hybriden Modell besteht demzufolge auch bei Moneyfarm eine Kombination aus einer vollautomatisierten Variante mit einem menschlichen Berater.

Moneyfarm aktuell mit rund 40.000 Kunden

Bisher war der Robo-Advisor ausschließlich in Italien und Großbritannien tätig. Ungefähr 40.000 Kunden haben laut Angaben des Unternehmens bisher mehr als 800 Millionen Euro beim digitalen Vermögensverwalter angelegt.

Jetzt möchte Moneyfarm auch den deutschen Markt erobern und bietet mit seinem hybriden Modell insgesamt sieben Portfolios zur Auswahl. Unterstützung beim Deutschlandstart liefert auch die Allianz, wie das Handelsblatt berichtet. Entsprechend des ermittelten Anlegerprofils wird jedem Kunde einem Portfolio zugeordnet und er erhält das auf ihn optimal abgestimmte Portfolio als Vorschlag.

Kosten abhängig von der Anlagesumme

Ein wichtiges Kriterium sind für Anleger bei einem Robo-Advisor die Kosten. Bei Moneyfarm hängt die Höhe der zu zahlenden Gebühren vom Anlagevolumen ab. Los geht es ab 5.000 Euro. Kleinanleger mit bis zu 15.000 Euro Anlagesumme zahlen derzeit eine Servicegebühr in Höhe von 0,75 Prozent. Diese Kosten reduzieren sich bei einem Betrag von mehr als 500.000 Euro auf 0,45 Prozent.

Hinzu kommen jeweils Fondskosten, die sich durchschnittlich bei rund 0,4 Prozent bewegen. Ob sich Moneyfarm mit seinem Angebot hierzulande durchsetzen wird, werden voraussichtlich die nächsten zwei bis drei Jahre zeigen.

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Posted by Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.